
100 Jahre Tradition, Sport und Kameradschaft – 100 Jahre…
Schützen feiern im Wittelsbacher Schloss mit Siegerehrung des Jubiläumsschießens
Es war ein Fest der Emotionen, der Geschichte und der gelebten Gemeinschaft: Am 17. Mai 1925 wurde im Zieglerbräu der Sportschützengau Friedberg „Gau 47“ aus der Taufe gehoben. Auf dem Tag genau 100 Jahre später feierten die Schützen bei perfektem Wetter dieses bedeutsame Jubiläum – mit Stolz auf das Erreichte und voller Zuversicht für die Zukunft.
Gestartet wurde mit einer wunderbaren Messe in der Kirche St. Jakob, die Pater Steffen Brühl auf die Schützen abgestimmt hatte. Pater Brühl fand bewegende Worte und auch für ihn war es besonders, denn mit so vielen Fahnen und Schützenkönigen hält man nur selten einen Gottesdienst ab. Margit Wörle (1. Gauschriftführerin) las aus dem Brief des Apostels Paulus vor „Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.“. Passend für ein Jubiläum, das nicht nur auf 100 Jahre zurückblickt, sondern auch die kommenden im Blick hat. Angeführt von der Kapelle Hubel und den Högl Buam zogen die Schützenvereine in einem farbenprächtigen Zug zum Wittelsbacher Schloss und wurden dort herzlich empfangen. Nach dem feierlichen Einzug der 23 anwesenden Fahnen hieß unser erster Gauschützenmeister Wolfgang Maschenbauer zahlreiche Ehrengäste, Gauehrenmitglieder und Vereinsmitglieder aufs Herzlichste willkommen. Er war vom Anblick der Schützen und Fahnen im Schloss begeistert und erleichtert, dass alles reibungslos ablief. Nach den Grußworten des ersten Landesschützenmeisters Christian Kühn begann der gesellige Teil mit Brotzeit, musikalisch untermalt von bayerischer Blasmusik der Kapelle Hubel.
Der Höhepunkt war die Siegerehrung des Jubiläumsschießens. Gausportleiter Josef Schmid freute sich über die starke Beteiligung von 250 Startern – mit beeindruckender Präzision. Die Schützen hatten in Harthausen, Freienried und Mering die Möglichkeit mit Luftgewehr und -pistole, Auflage oder dem Bogen teilzunehmen. Mit 20 Schuss bzw. Pfeilen war es das Ziel einen 100-Teiler bzw. 100mm außerhalb des Zentrums (Bogen) zu erzielen. Nachdem die ersten drei Sieger alle beim besten Treffer nur eine Differenz von 0,2 hatten, musste der zweitbeste Treffer entscheiden. Die Scheibe sicherte sich der Bogenschütze Michael Fischer vom BSC Friedberg mit 100,2mm und 99,5mm. Auf Platz Zwei kam der Luftpistolenschütze Simon Zeidler (SG Ottmaring) mit 99,8 und 123,8 Teiler. Den dritten Platz holte sich der Luftgewehrschütze Hermann Goldstein von Edelweiß Rieden (99,8, 75,0 T.). Es folgten auf den Plätzen Herbert Schwarz (Bogen, BSC Friedberg, 99,5mm) und Karsten Staak (LG-Auflage, SG Bachern, 100,6 T.). Die Sieger stammten somit aus allen Disziplinen und erhielten einen Geldpreis. Der Bogenreferent Bernhard Tausend war stolz darauf, dass der Sieger aus seinen Reihen stammt. Die besondere Schützenscheibe stiftete Gauschützenmeister Maschenbauer. Das Gaulogo ziert die Vorderseite und eine Landkarte mit allen Vereinen des Gaus sowie den Gewinnern die Rückseite.

Nach den Feierlichkeiten im Schlosshof ging es fröhlich im großen Saal des Schlosses weiter. Bei seiner Begrüßungsrede verlas Wolfgang Maschenbauer den Artikel zur Gründung des Gaus aus dem Friedberger Volksboten von 1925 und bedankte sich beim Festausschuss und allen fleißigen Helfern für die Organisation der gelungenen Feier. Mit großem Applaus wurden Katja Schwibinger (1. Gauschatzmeisterin) und Philipp Bast (1. Gaujugendleiter) jeweils für ihren außerordentlichen Einsatz für das Jubiläum mit der Silbermünze vom Bezirk Oberbayern geehrt. Eine besondere Aufmerksamkeit: Ehrengäste und der Festausschuss erhielten eine edle Wein-Holzkiste mit eingebranntem Gaulogo. Ein riesiges Dankeschön ging an Jörg Hunner für die Erstellung der 172seitigen Festzeitschrift und auch bei Andreas Beutlrock und Paul Schwibinger möchten wir uns für die Unterstützung bedanken.
Ob Landesschützenmeister, Pater, stellv. Landrat, Landtagsabgeordneter oder Vertreter anderer Gaue – sie alle machten deutlich: Die Schützen sind ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Ihre Werte wie Disziplin, Gemeinschaftssinn und Jugendarbeit sind aktueller denn je. Der erste Landesschützenmeister Christian Kühn lobte die Organisation und das Engagement im Gau – nicht nur für diesen Festtag – und überreichte eine mit der Stadt Friedberg handbemalte Schützenscheibe und der Aufschrift „100 Jahre Schützengau Friedberg – seit 100 Jahren eine starke Gemeinschaft“ zum Jubiläum an den Gauschützenmeister. Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann schloss sich den Gratulationen an und versprach mit einem Augenzwinkern zum 150jährigen Jubiläum den Schlosssaal kostenfrei zu überlassen. Nach weiteren Grußworten von Pater Brühl, dem stellvertretenden Landrat Manfred Losinger, dem Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko, dem Bezirksschützenmeister Alfred Reiner und den Gauschützenmeistern der benachbarten Sportschützengauen Joachim Stehr (Altomünster), Markus Mayr (Pöttmes-Neuburg) und Franz Marb (Aichach) klang der Abend mit einer belustigenden Darbietung der Gstanzlsänger „D’Unger Buam“ aus.
Alles in allem eine gelungene und würdige Feier zum 100sten Geburtstag!